Am Dienstag hielten Pädagoginnen eine Versammlung im öffentlichen Raum ab, um auf ihre prekäre Lage hinzuweisen.
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Die Corona-Krise hat offensichtlich gemacht, was schon seit vielen Jahren ein Problem ist: An Kindergärten werden hohe Ansprüche als elementare Bildungseinrichtungen gestellt, sie sind gleichzeitig aber nicht mit den dafür nötigen Ressourcen ausgestattet. In der Pandemie merkte man plötzlich, hoppla, das Bildungspersonal arbeitet "an der Front" und kann sich nicht ins Homeoffice zurückziehen. Es kommt zu Engpässen, wenn Gruppen nicht zusammengelegt werden können. Und noch viel schlimmer: Im Krisenmanagement und in der Kommunikation der Bundesregierung kommen die Kindergärten nicht einmal vor.

Die Pädagoginnen – in den allermeisten Fällen sind es immer noch Frauen – waren die letzten eineinhalb Jahre Troubleshooter. Dass sie am Dienstag eine Versammlung im öffentlichen Raum abhielten, um auf ihre prekäre Lage hinzuweisen, ist verständlich. Der Bildungsweg beginnt bei den Allerkleinsten, doch gerade bei ihnen wird gespart. Eine Pädagogin mit 20 Kindern allein in der Gruppe ist leider viel zu oft noch Realität. Dieser Betreuungsschlüssel muss erhöht werden.

Dieselben Standards müssen auch endlich in allen Bundesländern gelten. Es kann nicht sein, dass in Eisenstadt andere Regelungen gelten als in Linz oder Innsbruck. Die Zuständigkeit für die elementaren Bildungseinrichtungen gehört endlich zentralisiert. Für alle Kinder die beste Bildung: Für die Rahmenbedingungen hat die Politik zu sorgen. (Rosa Winkler-Hermaden, 12.10.2021)